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Sacherpalatschinken, laktosefrei

Mit den Neu-Interpretationen von Rezepten ist das so eine Sache: Manche Rezepte haben solchen Status, dass man sie besser nicht ändern sollte. Die Anhänger der Originale können sonst ziemlich sauer werden. Das ist mir mit meinen Cremeschnitten-Cupcakes passiert; die wurden unter anderem mit „Ein Frevel“ kommentiert. Ich versuche es trotzdem wieder. Diesmal habe ich die klassische Sachertorte umgewandelt zu Sacherpalatschinken mit selbstgemachtem Marilleneis. Eis passt doch viel besser zum Sommer und zur Hitze als Torte, oder?

Sacherpalatschinken

Die Sacherpalatschinken bestehen aus lauter Komponenten, die schon einzeln glücklich machen: Ich habe. Eine warme Schokoladepalatschinke kombiniert mit einer Füllung aus fruchtigem Marillenragout, selbstgemachtem Marilleneis, warmer Schokoladensauce und Schlagobers. Ein Gedicht! „Mama, da hast du glaube ich etwas erfunden“, meinte die Tochter ganz ehrfürchtig beim ersten Bissen.

Die Sacherpalatschinken sind nicht schwierig herzustellen. Es ist allerdings ein bisschen Aufwand, bis alle „Bausteine“ fertig sind.

Die einzelnen Komponenten lassen sich gut vorbereiten: Anfangen solltet ihr mit dem Marillenragout. Ein Teil davon wird zur Füllung für die Palatschinken, der andere Teil wird zu Marilleneis verarbeitet.

Für das Marilleneis habe ich mich an einem sehr einfachen Rezept aus The Ultimate Ice Cream Book* (Werbung) von Bruce Weinstein orientiert. Das Eis enthält kein Ei, was mir sehr sympathisch ist. Nach der Zubereitung in der Eismaschine wandert das Marilleneis für einige Stunden in die Kühltruhe. Es wird nicht fest, sondern bleibt eher weich und behält seine cremige Konsistenz. Beim Essen schmilzt es auf der Zunge. Der Geschmack ist hinreißend, auch pur und ganz ohne Palatschinke und Schokosauce!

Sacherpalatschinken

Marillenragout und Marilleneis könnt ihr also Stunden vor dem Servieren oder sogar am Vortag herstellen.

Jetzt fehlen noch die Schokoladensauce und die Palatschinken: Die Schokoladensauce solltet ihr direkt vor den Palatschinken zubereiten. Bis die Palatschinken fertig sind, ist die Sauce etwas abgekühlt. Das ist gut so, die Schokoladensauce sollte beim Servieren lauwarm sein.

Erst wenn das alles fertig vorbereitet ist – Marilleneis, Marillenragout, Schokoladensauce – bereitet ihr den Teig für die Palatschinken zu. Während der Teig kurz rastet, schlägt ihr den Schlagrahm steif.

Sacherpalatschinken

Jetzt sind die Palatschinken an der Reihe: Ihr backt die Palatschinke in der Pfanne, gebt sie auf einen Teller und bestreicht sie zur Hälfte mit Marillenragout. Dann klappt ihr die Palatschinke zu, gebt zwei Kugeln Marilleneis obendrauf und dekoriert mit Schlagobers und Schokoladensauce. Und dann könnt ihr servieren und genießen!

Wenn ihr etwas weniger Hektik in der Küche wollt, backt ihr zuerst alle Schokoladepalatschinken fertig und hält sie im vorgeheizten Backrohr warm. Dann könnt ihr alle Palatschinken auf einmal fertigstellen und müsst nicht nach jeder Palatschinke eine Pause für´s Füllen und Dekorieren machen.

Sacherpalatschinken

Ihr könnt den Aufwand für die Sacherpalatschinken reduzieren, indem ihr statt selbstgemachtem Marilleneis gekauftes Marilleneis oder auch Vanilleeis verwendet. Selbstgemachtes Eis schmeckt allerdings unvergleichlich besser, finde ich!

Ich liebe die Kontraste dieses Desserts. Warm und kalt: Warme Palatschinke, kaltes Eis, warme Schokoladensauce, kühler Schlagrahm. Süß und sauer: Süße Schokoladepalatschinke, säuerliches Marillenragout, süße Schokoladensauce, fruchtig-säuerliches Eis. Herrlich!

Ich wünsche euch einen schönen Tag!

Sacherpalatschinken, laktosefrei

mind. 3 h in der Kühltruhe
4-6 Stück

Die Sacherpalatschinken kombinieren Schokopalatschinken, selbstgemachtes Marilleneis, Marillenragout, Schokosauce und Schlagobers.

Zutaten

  • Marillenragout
  • 500 g reife Marillen
    500 g Gelierzucker 1:1
    Saft von ½ Zitrone

  • Marilleneis
  • 400 g des Marillenragouts
    1 EL Vanillezucker
    375 ml Schlagrahm, laktosefrei
    125 ml Milch, laktosefrei

  • Schokoladensauce
  • 15 g Butter
    75 g dunkle Schokolade, laktosefrei
    60 ml Schlagrahm, laktosefrei
    25 g Zucker

  • Palatschinken
  • 180 g Mehl
    2 EL Kakaopulver
    400 ml Milch, laktosefrei
    2 Eier
    1 EL Butter
    1 Prise Salz

  • Außerdem
  • 250 ml Schlagobers, laktosefrei

Zubereitung

  • Marillenragout
  • Die Marillen waschen, halbieren und entsteinen. Die Marillenhälften in nicht zu kleine Stücke schneiden. Die Marillenstücke mit Gelierzucker und Zitronensaft in einen kleinen Topf geben. Gut vermischen, dann aufkochen lassen und bei mittlerer Hitze etwa 5 Minuten sprudelnd kochen lassen. Den Topf vom Herd nehmen, auch wenn die Mischung noch recht flüssig erscheint. Sie dickt beim Abkühlen ein. Das Marillenragout im Topf abkühlen lassen.
  • Marilleneis
  • 400 g des abgekühlten Marillenragouts mit dem Stabmixer pürieren. Mit dem kalten Schlagrahm, der kalten Milch und dem Vanillezucker gut vermischen. In der Eismaschine zu Eis verarbeiten. Das Marilleneis in einen Behälter geben und mindestens 3 Stunden kühlen.
  • Schokoladensauce
  • Butter und Schokolade in kleine Stücke teilen. Den Schlagrahm in einen kleinen Topf geben und aufkochen lassen. Vom Herd nehmen. Die Butter- und Schokoladestücke nach und nach dazugeben und unterrühren, bis sie geschmolzen sind.
  • 40 ml Wasser und den Zucker in einen kleinen Topf geben. Aufkochen lassen, bis sich der Zucker gelöst hat. Diese Zuckerlösung langsam unter ständigem Rühren unter die Schokolademischung rühren, bis sich alles zu einer glatten Sauce vermischt hat. Abkühlen lassen.
  • Schlagobers
  • Das Schlagobers für die Dekoration steif schlagen.
  • Palatschinken
  • Die Butter in einem kleinen Topf bei niedriger Hitze schmelzen. Vom Herd nehmen.
  • Mehl und Kakao in eine Rührschüssel geben und gut vermischen. Unter ständigem Rühren mit dem Schneebesen die Milch einrühren. Die Eier, die zerlassene Butter und das Salz dazu geben und alles zu einem glatten Teig rühren. Etwa 15-30 Minuten quellen lassen.
  • Den Teig kurz durchrühren. 1 EL Öl in einer beschichteten Pfanne bei guter Hitze erhitzen. Teig in die Pfanne geben und durch Schwenken verteilen, sodass der Pfannenboden dünn bedeckt ist. Auf mittlere Temperatur zurückschalten. Den Teig backen, bis die Palatschinke auf der Unterseite leicht gebräunt ist. Wenden und auf der anderen Seite backen, bis die Palatschinke leicht gebräunt ist. Die Palatschinke aus der Pfanne nehmen und auf einen Teller legen. Alle Palatschinken auf diese Weise backen. Die Palatschinken entweder sofort füllen oder im Backrohr bei 120 °C Ober-/Unterhitze warmhalten.
  • Fertigstellung
  • Die Palatschinke auf einen Teller legen. Zur Hälfte mit 2-3 Esslöffeln Marillenragout bestreichen. Die Palatschinke zuklappen. Zwei Kugeln Marilleneis und einen Klecks Schlagobers darauf geben. Mit Schokoladensauce dekorieren.

Anmerkungen zum Rezept

  • Wer Laktose verträgt, verwendet die gewohnten Produkte. Der Laktosegehalt spielt dann keine Rolle.

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4 Comments

  1. Gottseidank lässt du dich nicht vom Experimentieren abbringen, Eva! Ich finde deine Kreation total genial. Übrigens genauso wie deine Cremeschnitten Cupcakes! Sag mal, wieso ist mein Kommentar da eigentlich X-mal drunter!? 😀 😀
    Liebe Grüße und eine schöne Woche
    Maren

    • Eva Dragosits

      Ui, danke, dass du mich darauf aufmerksam machst – ich habe die überzähligen Kommentare gelöscht. Keine Ahnung, wie das passiert ist. Die Technik? Die ist meine Lieblings-Ausrede 😉 !
      Rezepte nachbacken macht Spaß, aber ohne Experimente wär´s irgendwann langweilig. Aber wem erzähle ich das 🙂 !
      Liebe Grüße und eine schöne Woche! Eva

  2. Liebe Eva, lass dich von solchen Kommentaren nicht ärgern. Kochen und Backen bedeutet für mich die Rezepte nach meinem Geschmack zu ändern oder eben kreativ zu sein und neue Sachen auszuprobieren.
    Ich finde deine Sacherpalatschinken klingen fantastisch und ich werde sie nach meinem Urlaub ausprobieren.
    LG, Diana

    • Eva Dragosits

      Liebe Diana, ich lasse mich nicht ärgern – jeder darf backen, wie er will 🙂 ! Manchmal gehen meine Experimente daneben, aber diese Palatschinken sind eine gelungene Kombination. Mit Eispalatschinken kann man nicht viel falsch machen 🙂 !
      Liebe Grüße!

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