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Schokoladen-Kirsch-Kuchen, laktosefrei

Bei diesem Schokoladen-Kirsch-Kuchen hatte ich ein bisschen mit Murphy´s Law zu kämpfen. „Alles, was schief gehen kann, wird auch schief gehen“, heißt es dort. Ganz so schlimm war es bei diesem Kuchen nicht, aber immerhin lief so viel schief, dass ich den Kuchen gar nicht verbloggen wollte. Da er aber allen schmeckte (außer mir), bekommt er nun doch einen Platz auf dem Blog. Trotzdem grüble ich darüber nach, wie ich das Rezept so abändern könnte, dass ich selber zufriedener damit bin!

Schokoladen-Kirsch-Kuchen

Das Rezept für den Schokoladen-Kirsch-Kuchen stammt aus 52 Sonntagskuchen* (Werbung) von Karl und Florian Neef, einer Neuauflage des Buchs „52 Sonntagskuchen“ von Karl Neef von 1988. Ich liebe diese Backbücher. Der Erstausgabe verdanke ich einige meiner Lieblingsrezepte, etwa den Florentiner Kirschkuchen, die Sächsische Rhabarberschnitte und die Marillentarte mit Marzipan-Creme.

Deshalb war ich äußerst optimistisch, was diesen Schokoladen-Kirsch-Kuchen betraf. Das Rezept klang spannend und richtig gut und die Bilder beim Rezept sahen ausgesprochen appetitlich aus.

Schokoladen-Kirsch-Kuchen

Dann schlug allerdings Murphy´s Law zu. Da ich ja schon einige Neef-Rezepte gebacken habe, hätte ich gewappnet sein müssen: Ich muss bei fast allen Rezepten die Backdauer deutlich verlängern. Nach der angegebenen Backzeit sind die Backwerke nach Neef-Rezepten bei mir meistens noch recht roh und nicht durchgebacken.

Das war auch bei diesem Kuchen so, nur hatte ich das leider nicht eingeplant. Ich musste genau nach Ende der angegebenen Backzeit weg und die Teenager-Tochter musste übernehmen. Sie piekste brav alle fünf Minuten mit dem Holzstäbchen in den Kuchen und nahm ihn schließlich zwanzig Minuten später aus dem Backrohr. Da war er innen endlich durch. An der Oberseite war er allerdings schon recht dunkel, aber immerhin nicht verbrannt.

Nicht nur bei der Backdauer ging etwas schief, sondern auch bei der Fertigstellung. Ich wollte den Kuchen am selben Abend fertigstellen, aber dann kam ein unerwarteter und langer Anruf und ich musste alles auf den nächsten Tag verschieben. Ich stellte den Kuchen über Nacht in das ausgekühlte Backrohr und die Schlagrahmmischung vor der Türe.

Schokoladen-Kirsch-Kuchen

Das war das dritte Missgeschick: Die Schlagrahmmischung über Nacht vor die Tür zu stellen war keine gute Idee. Die Nacht war richtig kalt, die Schlagrahmmischung am nächsten Tag teilweise gefroren. Aufschlagen ging nicht. Ich musste die Mischung leicht erwärmen, um sie schlagen zu können. Das hat so halbwegs funktioniert. Die Füllung blieb aber „grieselig“ und wurde nicht so glatt, wie sie hätte sein sollen. Auf den Bildern sieht man es eh. Zu diesem Zeitpunkt war ich allmählich etwas frustriert.

Dann schnitt ich den Boden auf, um den Schokolade-Kirsch-Kuchen zu füllen – und fand ihn ausgesprochen fest. Ich hatte mich schon über die Zubereitung gewundert: Alle Zutaten, auch die kleingeschnittenen Kirschen und Amarenakirschen, kommen in eine Rührschüssel und werden fünf Minuten lang kräftig verrührt. Normalerweise kenne ich Rührteige so, dass Mehl und Backpulver erst am Ende des Rührprozesses kurz untergerührt werden, damit der Teig nicht klebrig und patzig wird. Aber man soll ja offen sein für Neues, also hatte ich dieser Technik eine Chance gegeben. Ich glaube, eine weitere Chance wird sie nicht bekommen.

Schokoladen-Kirsch-Kuchen

Nun stand ich also schlecht gelaunt in der Küche mit meinem kompakten Tortenboden und einer Füllung von eigenartiger Konsistenz. In einer „eh schon egal“-Stimmung stellte ich die Torte fertig, vor allem deshalb, weil die Zutaten so teuer waren und es mir leid darum getan hätte. Viel Hoffnung auf Gelingen und guten Geschmack hatte ich aber nicht mehr.

Schokoladen-Kirsch-Kuchen

Beim Kosten hat mich der Schokoladen-Kirsch-Kuchen allerdings positiv überrascht. Der Boden schmeckt angenehm fruchtig und ist nicht zu süß, die ebenfalls nicht zu süße Schlagrahmfülle gibt dazu einen feinen Kontrast. Damit hatte ich nach all den Missgeschicken gar nicht mehr gerechnet.

Der Kuchen hat jedenfalls allen geschmeckt, außer mir. Trotzdem habe ich drei Stück davon gegessen. Vielleicht bin ich selber auch nur sehr kritisch mit meinen Backwerken.

Aber eines weiß ich: Ich werde ihn nicht noch einmal backen. Dazu fand ich ihn einfach nicht gut genug.

Schokoladen-Kirsch-Kuchen

[recipe title=”Schokoladen-Kirsch-Kuchen” servings=”1 Springform oder 1 Tortenring mit 28 cm Durchmesser”]
Zutaten
190 g eingelegte Weichseln (oder 220 g frische Weichseln)
190 g Amarenakirschen
120 g dunkle Schokolade, laktosefrei
3 Eier
190 g neutrales Öl
450 g brauner Zucker
380 g Mehl
380 g Buttermilch, laktosefrei
60 g Kakaopulver
1 TL Zimt
1 EL Vanillezucker
4 TL Backpulver

Füllung
500 ml Schlagrahm, laktosefrei
200 g weiße Schokolade, laktosefrei
1 Pck. Sahnesteif

Dekoration
16 Amarenakirschen
ca. 20 g weiße Schokolade, laktosefrei

1. Die Füllung am Vortag vorbereiten: Die weiße Schokolade klein hacken. Den Schlagrahm aufkochen und vom Herd nehmen. Die gehackte Schokolade dazu geben und unter Rühren darin auflösen. Über Nacht im Kühlschrank kühlen.
2. Eine Springform mit 28 cm gut einfetten bzw. einen Tortenring auf 28 cm einstellen, auf ein mit Backpapier belegtes Backblech stellen und einfetten. Backrohr vorheizen auf 180° C Ober-/Unterhitze.
3. Die abgetropften Weichseln und Amarenakirschen klein hacken. Die dunkle Schokolade klein hacken.
4. Alle Zutaten samt den gehackten Kirschen und der gehackten Schokolade in eine Rührschüssel geben und mit dem Handmixer auf niedriger Stufe etwa fünf Minuten verrühren.
5. Den Teig in die Springform geben und auf der mittleren Schiene ca. 40 Minuten backen. Stäbchenprobe machen: Wenn an einem in den Kuchen gesteckten Holzstäbchen kein Teig kleben bleibt, ist der Kuchen fertig. Kuchen aus dem Backrohr nehmen und in der Form abkühlen lassen. Den abgekühlten Kuchen waagrecht halbieren und umdrehen: Der Boden wird der Deckel.
6. Das Sahnesteif in die Schlagrahmmischung geben und die Mischung mit dem Handmixer aufschlagen, bis sie fest wird. Etwa drei Viertel der Füllung auf der unteren Kuchenhälfte verteilen. Den Deckel aufsetzen. Die restliche Füllung mit einem kleinen Löffel in dekorativen Klecksen auf dem Deckel verteilen und mit Amarenakirschen verzieren. Mit einem Messer oder Kartoffelschäler Späne von der weißen Schokolade schaben und in der Kuchenmitte verteilen.

Schokoladen-Kirsch-Kuchen[/recipe]

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8 Comments

  1. Liebe Eva,
    Ich muss sagen, da hat sich wirklich alles gegen dich verschworen. Das Rezept des Teiges klingt tatsächlich sehr spannend, obwohl ich kein so großer Liebhaber von der Schoko-Kirsch Kombination bin. Aber wir wollen ja immer offen bleiben !
    Nächstes mal klappt’s dann wieder besser!
    Liebe Grüße und schönes Wochenende
    Maren

    • Eva Dragosits

      Genau, Maren. Offen bleiben und neugierig bleiben! Ganz egal ob es klappt oder nicht, man lernt immer dazu 🙂 !
      Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
      Eva

  2. Ich würde sofort ein Stück davon naschen und ich bin mir sicher, er würde mir sehr gut schmecken.
    Einen schönen Sonntag und liebe Grüße
    Petra

  3. Liebe Eva, wenn man die Bilder dieses Schokolanden-Kirsch-Kuchens sieht glaubt man nicht, dass soviel schief gelaufen ist. Der Kuchen sieht sehr gut aus und wie man liest schmeckt er auch sehr gut. Sein nicht mehr so kritisch mit dir selbst.
    LG, Diana

    • Eva Dragosits

      Das ist lieb von dir, Diana! Ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen; wenn´s schmeckt, ist das ja wohl die Hauptsache 🙂 !
      Liebe Grüße
      Eva

  4. Wow, das sieht lecker aus – hätte ich jetzt auch gerne 🙁 .
    Liebe Grüße

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